Biedermeier

Die Zeit der Biedermeier fällt in die Zeitspanne zwischen 1815 und 1848. Dies war eine Zeit der Veränderungen. Die Außenwelt wurde immer schneller und technischer, und so wurde das gemütliche Heim zum Rückzugsort für die Menschen und ihre Familien. Hier sollte, klar und deutlich abgegrenzt von der Umwelt, eine zwischenmenschliche Idylle ihren Platz finden. Diverse Tugenden wie Ehrlichkeit und auch Bescheidenheit waren zu dieser Zeit hoch angesehen. Dadurch, dass der größte Teil der Bevölkerung von Armut geplagt wurde, mussten sie mit gewissen Einschränkungen leben. Dies zeigt sich unter anderem an dem Design der Möbel und sonstiger Einrichtungsgegenstände. Die Möbel hatten schlicht zu sein und mussten hauptsächlich einem bestimmten Zweck dienen. Elemente, die der Zierde dienten, waren nicht besonders gefragt. Dennoch vorhandene Verzierungen sind sehr knapp gehalten. Es geht um einfach elegante und sehr klare Formen. Hier diente das Mobiliar nicht dem Zweck, sich der Außenwelt zu präsentieren und seinen Status zu unterstreichen. Stattdessen soll durch harmonische Proportionen und einer klaren Linie eine entspannte und angenehme Atmosphäre aufgebaut werden

Gefertigt wurden die Möbel im Stil des Biedermeier vorwiegend aus hellem Holz. Zu diesem gehören die Birke, verschiedene Nussbäume, Kirsche, Birne, Pappel und auch Eibe. Ganz selten wurden auch die Hölzer von Mahagoni und Walnuss verarbeitet. Hin und wieder wurden Akzente mit dunklerem Holz gesetzt, diese entstand aus Kostengründen allerdings meist durch eine dunkle Einfärbung mithilfe von Beize. Bevorzugt wurden glatt polierte Oberflächen, auf denen noch die Maserung des Holzes zu sehen war.
Sessel, Sofas und Ähnliches wurden mit geblümten oder auch gestreiften Bezugsstoffen versehen. Grüne und blaue Farbtöne wurden hierfür meistens verwendet.

Zu dieser Zeit galt der Tisch als wichtigstes Möbelstück. An diesem versammelte sich die gesamte Familie, um gemeinsam zu speisen und zusammen zu sein. Der Stil der Biedermeier-Epoche entspringt zwar in seinen ersten Produktionen der Stadt Wien, wurde allerdings hauptsächlich in Deutschland verwendet. Außerhalb Deutschlands konnte er kaum Verbreitung erlangen.