Kolonialstil

Ausgangspunkt für den Kolonialstil ist der Baustil der Europäer in den alten, amerikanischen Kolonien. Neben den Gebäuden und ihren Interiörs in den alten Übersee-Besitzungen hatten auch die portugiesischen und spanischen Kolonialbauten in Südamerika und in der Karibik prägenden Einfluss. Die ganze Bandbreite von der Antike über den hispanischen Rokoko bis zum nüchternen Klassizismus umfasst die Architektur im Kolonialstil. Beispiele für bekannte Gebäude im Kolonial-Baustil sind das Weiße Haus in Washington,D.C. oder der Präsidentenlandsitz Mount Vernon in Virinia.

Möbel und Materialien

Möbel und Interior des kolonialen Einrichtungsstils treten in dunklen, edlen Hölzern und mit opulenten Dekorationen aus natürlichen Materialien auf.
Für den Bau von Möbeln werden nach wie vor Edelhölzer wie Teak und Mahagoni verbaut. Dazu kommen Akazie, Mango, Palisander, Mango und andere Harthölzer aus den Tropen. Zum überwiegenden Teil sind diese Hölzer in dunklen Farbtönen gebeizt.
Die dominierenden überseeischen Einflüsse werden durch exotische Materialien effektvoll ergänzt: Indische Baumwolle, Bambus aus Asien, Sisal aus den Ebenen Lateinamerikas, chinesische Seide, Baumwollkattun oder indonesische Kokosfasern gehören dazu.

Muster und Farben

Weltbekannte Forscher und Entdecker wie Alexander von Humboldt oder Marco Polo legten mit ihren faszinierenden Berichten schon zu ihren Zeiten den Grundstein für die ausgeprägte Faszination des kolonialen Einrichtungsstils, die bis heute ungebrochen ist.
Kulturelle Einflüsse aus den europäischen Kolonien beeinflussen auch die heute angesagten Muster und Farben. Die grafische, farbenfreudige Ornamentik Afrikas und Südamerikas findet sich neben altenglischen Paisleymustern, französischem Toile-de-Jouy-Design oder floralen asiatischen Motiven.

Dekorationen

Der Kolonialstil ist von einem bezaubernden und zuweilen geheimnisvollen Stilmix geprägt, für den man festgelegte Muster oder bestimmte Farben als Ruhe bringende und verbindende Elemente einsetzen sollte. Im Kolonialstil-Mix verbinden sich Einflüsse aus dem Pazifik, afrikanischer, indischer und südamerikanischer Kulturen mit europäischem Design.
Die Kolonialmöbelstücke können Räume allzu dunkel wirken lassen. Deshalb verwendet man Dekorationen in hellen Farben. Außerdem sind Palmen und Blütengewächse aus den Tropen, Orchideen und Strelitzien oder betörend duftender Jasmin bestens als strahlende Highlights in den Räumen geeignet. Auch helles Leder, Leinen und Rattangeflecht bringen Licht und luftige Leichtigkeit.

Wenn man alte Metall- oder Lederkoffern, Tier-Prints, riesige Landkarten oder Vintage-Globen und alte nautische Geräte zu den dunklen Möbeln kombiniert, erzeugt man zuweilen Fernweh-Feeling pur. Dabei kommen die Möbel als exotische Solitäre inszeniert besonders gut zur Geltung. Sie dominieren die gesamte Einrichtung des Raums idealerweise so, dass die Eindrücke der übrigen Gegenstände etwas in den Hintergrund treten.

Der Stilmix

Insgesamt ist der koloniale Einrichtungsstil eine Melange aus der traditionellen Möbelkunst Europas und den Accessoires und den Materialien aus den ehemaligen Besitzungen der Kolonialmächte.
Dieser Mix macht den Kolonialstil aus. Allerdings sollte man bestimmte Farben und Formen als verbindendes Element beibehalten, um keine Unruhe aufkommen zu lassen.

Dunkles Holz geht die ideale Beziehung ein mit schweren ledernen Loungesesseln, Jagdtrophäen, Schalen und anderen Gefäßen aus Bambus, hellem Holz oder Bananenblättern, exotischen Pflanzen, Paravents und Stoffen mit Leopard-, Schlangen- oder Zebraprints. Auch das Himmelbett mit Moskitonetz, viel Messing, schimmerndes Kristall, vergoldete Spiegel und schwere Kerzenleuchter aus Gusseisen prägen den Kolonialstil.
Dann ist die zauberhafte Kombination aus Altbewährtem mit Exotischem an Schönheit, Gelassenheit und Opulenz kaum zu überbieten.